Der Kanton Uri und die Korporation Uri werden in Zukunft mit 51 Prozent die Aktienmehrheit am Elektrizitätswerk EWA-energieUri innehaben. Damit erfüllen der Regierungsrat den Auftrag des Landrats und der Engere Rat jenen des Korporationsrats, die im Zusammenhang mit anstehenden Konzessionserneuerungen den Erwerb der Aktienmehrheit gefordert hatten, um das Unternehmen im Rahmen der Umsetzung der kantonalen Energiestrategie weiter zu stärken.
Die bisherige Mehrheitsaktionärin CKW reduziert ihr Engagement auf 10 Prozent und bleibt strategische Ankeraktionärin. Neu sind auch Schweizer Pensionskassen und Versicherungen mitbeteiligt, zusammengefasst in von Swiss Life Asset Managers verwalteten Energieinfrastruktur-Fonds mit Sitz in der Schweiz. Die Urner Gemeinden, die heute 1,7 Prozent des Aktienkapitals halten, erhalten die Möglichkeit, sich mit weiteren 2,3 Prozent am Unternehmen zu beteiligen.
EWA-energie Uri AG hat als Unternehmen im Umfeld der Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien und deren hohem Potenzial für die Urner Energieversorgung und klimapolitischen Herausforderungen eine gewichtige volkswirtschaftliche, regionalpolitische und finanzwirtschaftliche Bedeutung.
Nach 115 Jahren wieder eine Urner Aktienmehrheit
Seit 1908 hatte die CKW die Aktienmehrheit des EWA-energieUri. Indem die Öffentliche Hand des Kantons Uri nun die Mehrheit erwirbt, hat sie nach 115 Jahren wieder die Aktienmehrheit an EWA energieUri.
Es fehlt ein Eignerauftrag für das nun mehrheitlich der öffentlichen Hand (Kanton, Korporation, Gemeinden) gehörende EWA. Stattdessen erfolgt die Steuerung von Fall zu Fall über zwei Vertreter des Regierungsrates und eine Vertretung des Korporationsrats im Verwaltungsrat. Da der Verwaltungsrat 7 Mitglieder hat, haben die Vertreter der öffentlichen Hand aber (anders als an der Aktionärsversammlung) keine Mehrheit.
Die Schweizerische Energiestiftung SES hat in einer Studie das Instrument des Eignerauftrags für öffentliche Elektrizitätsunternehmungen untersucht. An dem Polit-Apéro stellte Thomas Wälchli diese Studie vor.