Die Schweizer Umweltorganisation haben das Abstimmungsverhalten der Mitglieder von Nationalrat und Ständerat in Umweltfragen untersucht. Die Urner Vertretung in Bern schneidet dabei mittelmässig bis schlecht ab. 

Die schweizerischen Umweltorganisationen Pro Natura, WWF, Verkehrsclub der Schweiz (VCS), Alpen-Initiative, Greenpeace, BirdLife und Energiestiftung (SES) beobachten laufend das Abstimmungsverhalten der eidgenössischen ParlamentarierInnen in Umweltfragen.  

Für die Berechnung des Umweltfreundlichkeitswertes wird die Differenz der Stimmen für die Umwelt und der Stimmen gegen die Umwelt in das Verhältnis der Gesamtzahl der möglichen Abstimmungen gesetzt. Das neuste Rating betrifft die erste Hälfte der laufenden Legislatur. 

Die Resultate für die Urner Mitglieder der eidgenössischen Kammern sind eher ernüchternd: Am besten mit 56,5 Prozent schneidet noch Ständerätin Heidi Z’Graggen ab. Nationalrat Simon Stadler hat in weniger als der Hälfte der relevanten Abstimmungen für die Umwelt gestimmt, nämlich gerade mal in 42,9 Prozent der Abstimmungen. Weit abgeschlagen am Ende der Liste befindet sich Ständerat Josef Dittli (FDP) mit 23,8 Prozent. In der letzten Legislatur erreichte er immerhin noch 35,7 Prozent und war damit fast doppelt so umweltfreundlich wie sein damaliger Kollege Isidor Baumann von der CVP (19,6%).  

Vom UW nicht gebracht 

Was auffällt: Im nationalen Vergleich befindet sich Simon Stadler auf der Liste der Nationalratsmitglieder gerade mal auf Platz 110, eingerahmt von lauter FDP-Leuten und damit in Umweltfragen näher bei der FDP als bei seiner eigenen Partei. Die mageren Resultate von Simon Stadler kontrastieren erheblich mit seinen Versprechungen auf der persönlichen Website, wo er uns verspricht, sich als Nationalrat stark zu machen für «einen sorgsamen Umgang mit der Umwelt», weil gerade Uri durch Naturgefahren besonders gefährdet sei.  Z’Graggen will gemäss ihrer Website nur den pragmatischen Weg weitergehen, den die Schweiz in Bezug auf Umwelt-, Klima-, Natur- und Landschaftsschutz eingeschlagen habe. Bei Josef Dittli wiederum fällt auf, dass er bei einigen Abstimmungen zu Umweltfragen gefehlt hat. Dies überrascht auch nicht, ist doch Umweltschutz auf seiner Website überhaupt kein Thema. 

Die Urner Umweltorganisationen sind enttäuscht, dass die Urner Parlamentsmitglieder die Bedrohung unserer Umwelt nicht ernster nehmen. Im Hinblick auf die Klima- und Biodiverstätskrise, in der die Schweiz und die ganze Welt steckt, erwarten sie, dass die Urner Delegation in Bern in Sachen Umweltfreundlichkeit in den nächsten Jahren noch einen gewaltigen Zacken zulegt.